«Leitung hat viele Gesichter» - Plädoyer der deutschen Bischöfe für «Gemeinsam Kirche sein»
Es trägt den programmatischen Titel «Gemeinsam Kirche sein». Erarbeitet wurde es in einem längeren Prozess unter Beizug von Fachleuten. Unter anderem stützt es sich auch auf Arbeitsthesen, die gemeinsam mit dem wichtigsten Laiengremium, dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) erarbeitet wurden.
Bei der Lektüre fällt auf, wie klar sich die deutschen Bischöfe für ein Miteinander von Amtsträgern und Laien und für vielfältige Leitungsdienste aussprechen. Das Schlusskapitel steht unter dem Leitsatz «Wir wollen gemeinsam Kirche sein für alle Menschen». Die Bischöfe schreiben: «Wir wollen
Bemerkenswert ist auch, was zu den Fähigkeiten gesagt wird, die von Menschen mit Leitungsverantwortung erwartet werden: «Leitung braucht Fachlichkeit und Professionalität. Solche Kompetenzen erwachsen aus spezifischer Aus- und Weiterbildung.» Benötigt werden nicht nur theologische Kenntnisse. «Viele andere Kompetenzen im organisatorischen, pädagogischen, psychologischen, ökonomischen und methodischen Bereich und vielen anderen Feldern gehören zur Professionalität kirchlichen Handelns.» Auch «lebensgeschichtliche Erfahrungen … gehen in die Professionalität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein. Solche professionellen Kompetenzen werden von hauptberuflichen wie von ehrenamtlich engagierten Christgläubigen eingebracht.»
Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Alois Glück, hat «Gemeinsam Kirche sein» als «Schlüsseldokument für die gemeinsame Verantwortung von Laien und Priestern sowie die Glaubwürdigkeit der Kirche in der Gesellschaft» gewürdigt.
Das Dokument ist auch für schweizerische Verhältnisse inspirierend und ermutigend, nicht zuletzt mit Blick auf die Laienmitwirkung im dualen System und die vielen freiwilligen und angestellten Laien im kirchlichen Dienst. Ist es ein Wink des Heiligen Geistes, dass es das Datum vom 1. August trägt?