Menu
 Aktuell » Archiv 

Sehr geehrter Herr Bischof, lieber Joseph

Zum Tag Ihrer Bischofsweihe und für Ihre Aufgabe als Bischof von Chur wünscht Ihnen das Präsidium der RKZ im Namen aller kantonalkirchlicher Organisationen in der Schweiz alles Gute, Kraft, Zuversicht und Gottes Segen!

Wir sind froh und dankbar, dass mit Ihnen ein guter Kenner und langjähriger Wegbegleiter des Miteinanders von kirchlichen und staatskirchenrechtlichen Instanzen die Leitung des Bistums Chur übernimmt, und dass Sie Mitglied der Schweizer Bischofskonferenz auch die Zusammenarbeit mit uns mitgestalten werden.

Im Zusammenhang mit dem Schreiben Amoris Laetitia von Papst Franziskus haben Sie in einem Vortrag festgehalten, «um Menschen in ihren konkreten Lebensschwierigkeiten wirklich in die Pastoral einzubeziehen», könnten Seelsorgende «nicht einfach risikolos Glaubenssätze verkünden. Sie müssen sich selber einbeziehen lassen in das Ringen der Menschen um ein vor Gott verantwortbares Handeln, und bereit sein, ebenso viel zu riskieren, wie die begleitete Person». Es gehe darum, «mit dem konkreten Leben der anderen ernsthaft in Berührung zu kommen».

Mit dieser pastoralen Grundhaltung entsprechen Sie einer Sehnsucht vieler Menschen: Dass die kirchlichen Amtsträger sich wagemutig auf Begegnung und auf ihre schwierigen Lebensrealitäten einlassen und nicht aus sicherer Distanz den Anspruch erheben, über die Wahrheit zu verfügen. Als Vertreterinnen und Vertreter der staatskirchenrechtlichen Körperschaften sind wir zudem überzeugt, dass sich diese Grundhaltung auch auf das Zusammenwirken im dualen System übertragen lässt: Wenn die Partner in der Doppelstruktur «sich selber einbeziehen lassen in das Ringen der Menschen um ein vor Gott verantwortbares Handeln» und bereit sind, sich ebenso in den Dialog einzugeben, wie sie es vom anderen erwarten, können sie einander darin bestärken, ihren je eigenen Auftrag im Geist des Evangeliums wahrzunehmen.

In diesem Sinne freuen wir uns auf die Zusammenarbeit mit Ihnen im Bistum, auf gesamtschweizerischer Ebene und vor allem im Dienst an den Menschen, die in der heutigen Welt mit grossen Herausforderungen konfrontiert sind und von der Kirche erhoffen, dass sie ihnen in ihren Freuden und Hoffnungen wie in Trauer und Angst beisteht.

Mit besten Wünschen

Renata Asal-Steger, Präsidentin
Franziska Driessen-Reding, Vizepräsidentin
Roland Loos, Vizepräsident
Thomas Franck, Beisitzer
Dr. Stefan Müller, Beisitzer
Dr. Daniel Kosch, Generalsekretär

Luzern, Zürich, Yverdon-les-Bains, St. Gallen, Näfels, zum 19. März 2021