Von den Basler Aleviten bis nach Madonna del Sasso
«Dialogue en Route» lädt ein, die religiöse und kulturelle Vielfalt der Schweiz zu entdecken. Stätten und Wegrouten, die von der bewegten Geschichte und pluralen Gegenwart zeugen, bieten Vermittlungsangebote und Dialoganlässe. Vielfalt braucht Dialog, Dialog braucht Vielfalt. Der kulturelle Reichtum blüht auf, wo Menschen unterschiedlicher Religion, Kultur und Weltanschauung respektvoll und gleichberechtigt zusammenleben.
Ob Schulklassen, Gruppen oder Individualreisende - «Dialogue en Route» ermutigt, mit offenen Augen unterwegs zu sein. Das Ziel ist es, dass auch Fremde nach dem Weg gefragt werden können. Und dass es ein Weg der Begegnung sein kann.
Von Verfolgung und Anerkennung, Normen und Regelbrüchen, Sexualität und Zwangsheirat ist die Rede. Und dies alles im Zusammenhang mit Religion, Kultur oder Weltanschauung. Den Schülerinnen und Schülern sowie dem weiteren Publikum wird einiges zugemutet. Sie werden aufgefordert, hinter die Kulisse aus Stichworten und Stereotypen zu blicken und aktiv Brennpunkte der Schweizer Religionsgeschichte und gesellschaftlichen Gegenwart zu erkunden.
Diese Brennpunkte finden sich im städtischen Basel mit dessen vielfältigen Religionskulturen gleichermassen wie in den kleinen Aargauer Dörfern Endingen und Lengnau. Hier wird man mit der historischen Ausgrenzung von Jüdinnen und Juden in der Schweiz konfrontiert, lernt aber auch eindrückliche Beispiele des alltäglichen Zusammenlebens und die Geschichte der Emanzipation kennen. Die Begleitung der Stationen und Routen übernehmen vorwiegend Guides – junge Menschen, die sich in der religiös und weltanschaulich pluralen Gegenwart auskennen und die selber einige Fragen haben.
Ab Oktober 2018 können Schulklassen, Vereine und Gruppen die neuen Angebote in der Nordwestschweiz, der Zentralschweiz und im Tessin auf der Webplattform www.enroute.ch buchen. Sie ergänzen das laufende Programm in der Ostschweiz und im Kanton Zürich. Im 2019 folgt die letzte Etappe mit Bern, Solothurn und der gesamten Romandie.
Die Interreligiöse Arbeitsgemeinschaft in der Schweiz IRAS COTIS, die das Projekt koordiniert, ist die schweizerische Dachorganisation von Religionsgemeinschaften und zivilgesellschaftlichen Organisationen, die sich im interreligiösen und weltanschaulichen Dialog engagieren. Dem Verein gehören rund 75 institutionelle Mitglieder an. Vertreten sind unter anderem Vereinigungen der Aleviten, Baha’i, Buddhisten, Christen, Hindu, Juden, Muslime und Sikhs sowie Bildungshäuser und Hilfswerke. IRAS COTIS und das Projekt «Diaolgue en Route» wird von der Mitfinanzierung SBK-RKZ finanziell und ideell unterstützt.