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Was macht eigentlich genau ethik 22 - Institut für Sozialethik?

Geschichten aus der Mitfinanzierung

Herr Wallimann, seit 2017 leiten Sie ethik 22, die Nachfolgeorganisation des Sozialinstituts der KAB . Wie kam es dazu und warum ethik 22?

Die KAB Schweiz machte sich seit geraumer Zeit Gedanken über ihre Zukunft. Für die KAB war es zentral, dass ihr Kern, die Katholische Soziallehre in Verbindung mit aktuellen gesellschaftspolitischen Fragen, weiterleben wird. Dies drängte sich auch auf, weil der Bedarf an ethischer Reflexion gerade auch aus christlicher Sicht ausgewiesen ist und nur wenige - z.B. in der Analyse von Abstimmungsfragen - öffentlich wahrnehmbar sind. So beschloss die Delegiertenversammlung der KAB im Frühjahr 2016, ihr "Werk", das Sozialinstitut, selbständig zu machen. So kam es, dass wir Ende 2016 einen neuen Verein gründeten und Anfang 2017 mit «ethik22» die Arbeit aufnahmen. Die Zahl 22 stammt aus dem Roman "Catch-22" und steht für Dilemma-Situationen, die Ethik brauchen.

Was steht im nächsten Halbjahr besonders gross in der Agenda von ethik 22?

Wir wollen eine Ausgabe von «ethik22 - das magazin» zusammen mit einer Partnerorganisation herausgeben. Unser gedrucktes Magazin und der elektronische Gratis-Newsletter zu den Eidg. Abstimmungen sind die Instrumente, sozialethische Orientierung zu aktuellen Themen zu teilen. Natürlich wollen wir so auch neue Abonnierende für Magazin und Newsletter gewinnen.

Stellen Sie sich vor, Sie können Ihre Pläne in den nächsten drei Jahren erfolgreich umsetzen und erreichen all Ihre Ziele. Was ist dann anders? Woran merken Ihre Zielgruppen, dass sich etwas verändert hat?

Dank «ethik22» und seinem Raum für ethischen Dialog wächst das Netzwerk von Menschen in Politik, Wirtschaft und Kirche, die ihre eigene sozialethische Perspektive zu gesellschaftlichen Tehmen entwickeln können. So erfahren immer mehr Menschen, dass wir trotz hoher Komplexität und schnellen Entwicklungen miteinander Antworten auf unsere Fragen finden können.

Welche Rolle spielt freiwilliges Engagement bei ethik22? Was tun Sie, um freiwilliges Engagement zu fördern? Was für Zusatzkosten würden entstehen, wenn sie die freiwillige Arbeit bezahlen müssten?

Ohne freiwilliges Engagement gibt es «ethik22» nicht. Diese Leistungen erreichen gut und gerne 80'000 Fr. pro Jahr. Neben den Vorstandstätigkeiten sind dies vor allem die umfangreichen Arbeiten für Kommunikation (Newsletter, Magazin), Honorare für Autorinnen und Gäste sowie Beratungsleistungen in den Bereichen Strategie und Kommunikation.

Sie erhalten von der Mitfinanzierung jährlich einen Betriebsbeitrag. Welches ist der konkrete Gegenwert in Form von Leistungen zu Gunsten der Kirche?

Die Mitfinanzierung durch die RKZ macht 55% der Finanzierung von «ethik22» aus. Von unseren Leistungen werden über 60% von kirchlichen Institutionen erfragt. «ethik22» gehört zu den ganz wenigen Institutionen, die als Verein die Katholische Soziallehre im Dialog mit betroffenen Menschen und in verständnlicher Sprache auch über den Kirchenraum hinaus konkretisieren und weiterschreiben.

Wenn Sie als Institution einen Wunsch an die Schweizer Bischofskonferenz richten könnten: Was würden Sie sich wünschen?

Um die sozialethische Tradition der Katholischen Kirche für die Zukunft zu sichern brauchen wir Stellen, wo junge Leute, die Sozialethik studiert haben, ihr Wissen einbringen und umsetzen lernen. Darum ist die ideelle sowie finanzielle Unterstützung von sozialethischer Bildung, Projekten und Organisationen wichtig.

Steckbrief ethik 22

Gründungsjahr Dezember 2016
Wichtigste Dienstleistungen
  • Bildung: Vorträge, Kurse, Workshops
  • Botschaften: Stellungnahmen zu aktuellen Themen
  • Beratungen: Gespräch, Workshop, Analyse von Handlungsoptionen
ÄltesteR MitarbeiterIn 54 Jahre alt
JüngsteR MitarbeiterIn 33 Jahre alt
Anteil Mitfinanzierungsbeitrag am Gesamtbudget 55 %
Link zur Website www.ethik22.ch