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Was macht eigentlich genau IRAS COTIS?

Geschichten aus der Mitfinanzierung SBK-RKZ

Frau Joho, seit 2013 leiten Sie die Geschäftsstelle von IRAS COTIS, der interreligiösen Arbeitsgemeinschaft der Schweiz. Was steht im nächsten Halbjahr besonders gross in der Agenda von IRAS COTIS?

Die Woche der Religionen steht fett in unserer Agenda am 3. - 11. November 2018. Engagierte aus rund zehn Religionen laden in der ganzen Schweiz zur Begegnung ein. Zurzeit laufen die Vorbereitungen für die rund 100 Veranstaltungen und ich freue mich, im November dann selber möglichst viele zu besuchen. Ob interreligiöser Spaziergang oder multireligiöse Gespräche: Ich habe ich ja eine breite Auswahl.

Stellen Sie sich vor, Sie können Ihre Pläne in den nächsten drei Jahren erfolgreich umsetzen und erreichen all Ihre Ziele. Was ist dann anders? Woran merken Ihre Zielgruppen, dass sich etwas verändert hat?

Wenn alles gut läuft, ist dann unser Projekt «Dialogue en Route» realisiert und Schulklassen sowie Jugendgruppen in der ganzen Schweiz besuchen die rund 60 Angebote. Junge Menschen erleben die religiöse Vielfalt positiv, bauen Vorurteile ab und erwerben sich Kompetenzen im Umgang mit anderen. Die jungen Erwachsenen sind als neue Player in der multireligiösen Zusammenarbeit angekommen.

Welche Rolle spielt freiwilliges Engagement bei IRAS COTIS? Was tun Sie, um freiwilliges Engagement zu fördern? Was für Zusatzkosten würden entstehen, wenn sie die freiwillige Arbeit bezahlen müssten?

Freiwilligenarbeit ist zentral für Verein und Projekte und macht rund ein Drittel der Ressourcen aus (CHF 300‘000). Viele nichtchristliche Gemeinschaften und somit auch die interreligiöse Arbeit leben vom Ehrenamt. Im Jugendnetzwerk von IRAS COTIS engagieren sich junge Menschen freiwillig, stärken ihre Kompetenzen in religiös-kulturellen Fragestellungen und sammeln wertvolle Erfahrungen.

Sie erhalten von der Mitfinanzierung SBK-RKZ jährlich einen Betriebsbeitrag. Welches ist der konkrete Gegenwert in Form von Leistungen zu Gunsten der Kirche?

Unsere Projekte vernetzen Kantonalkirchen und Pfarreien interreligiös, fördern Zusammenarbeit und Knowhow-Transfer; Sie ermöglichen das Einüben des Zusammenlebens mit Menschen aus anderen Religionsgemeinschaften. Jugendliche setzen sich mit Religion in neuen, von ihnen selbst gewählten Formen auseinander. Der Austausch mit anderen Religionen gibt Impulse für den eigenen Glauben.

Wenn Sie als Institution einen Wunsch an die Schweizer Bischofskonferenz richten könnten: Was würden Sie sich wünschen?

Es ist wichtig, dass sich die Bischofskonferenz klar für ein konstruktives Zusammenleben in religiöser Vielfalt und gegen Ausgrenzung positioniert. Für unsere Arbeit wäre eine öffentliche Empfehlung zuhanden von Pfarreien und katholischen Organisationen wertvoll, damit diese die interreligiöse Basisarbeit noch vermehrt aktiv mittragen - idealerweise auch durch eine Mitgliedschaft bei IRAS COTIS.

Steckbrief IRAS COTIS

Gründungsjahr1992
Wichtigste Dienstleistungen
  • Vernetzung der Religionsgemeinschaften in der Schweiz
  • Interreligiöse Begegnungsangebote
  • Bildungsangebote, u.a. für Schulen und Religionsklassen
ÄltesteR MitarbeiterIn53 Jahre alt (oder 70, wenn der Vorstand auch zählt)
JüngsteR MitarbeiterIn19 Jahre alt
Anteil Mitfinanzierungsbeitrag am Gesamtbudget6% (Stand 2018)
Link zur Webseitewww.iras-cotis.ch