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Die Römisch-Katholische Zentralkonferenz plant keine Namensänderung

Stellungnahme des Präsidiums der RKZ zum Artikel von Martin Grichting auf kath.net vom 24. Oktober 2022

In einem auf kath.net veröffentlichten Beitrag unter dem Titel «Katholische Kirche Schweiz (KSS)» behauptet Martin Grichting mit Berufung auf eine «Bemerkung» in einem Bericht zur Totalrevision der Verfassung der Katholischen Landeskirche Graubünden, die RKZ beabsichtige, künftig unter dem Namen «Katholische Kir-che Schweiz (KSS)» aufzutreten. Er zieht daraus weitreichende Schlüsse: Wenn die RKZ sich so nenne, «gibt es fortan in der Schweiz zwei katholische Kirchen».

Die Bemerkung, auf die sich Martin Grichting bezieht, ist jedoch unzutreffend und beruht auf einem Missverständnis. Es besteht keinerlei Absicht für eine Namensänderung, weder im Präsidium der RKZ, noch im Plenum oder in Äusserungen der RKZ war das je Thema. Hingegen bezeichnet die RKZ die Beiträge ihrer Mitglieder seit 2021 als «Kirche-Schweiz-Beiträge», weil diese Gelder grossmehrheitlich für sprachregionale und gesamtschweizerische Aufgaben der römisch-katholischen Kirche in der Schweiz bestimmt sind.

Die Zusammenarbeitsvereinbarung zwischen RKZ und SBK von 2015  hält fest: «SBK und RKZ anerkennen sich gegenseitig in ihren unterschiedlichen Aufgaben, Kompetenzen und Rollen» (Art. 2). Zudem anerkennt die RKZ ausdrücklich, dass die SBK und ihre Mitglieder «auf der Grundlage des kanonischen Rechts für die pastoralen Aufgaben verantwortlich» sind (Art. 5 Abs. 2). Die Behauptung Martin Grichtings, die staatskirchenrechtliche Struktur wolle «sich immer mehr an die Stelle der eigentlichen Kirche setzen», ist daher völlig unbegründet.

Hätte Martin Grichting bei der RKZ nachgefragt, was es mit der Bemerkung im Dokument der Bündner Landeskirche auf sich habe, wäre sofort klar geworden, dass die RKZ weder eine Namensänderung plant, noch die Tatsache in Frage stellt, dass die staatskirchenrechtlichen Körperschaften zwar im Dienst der Kirche stehen und ihre Behörden Teil der Kirche sind, sich aber keineswegs «an die Stelle der eigentlichen Kirche setzen wollen».

Renata Asal-Steger, Präsidentin der RKZ
Daniel Kosch, Generalsekretär der RKZ