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In Innerrhoder Kirchgemeinden sollen Ausländer mitbestimmen können

Der reformierte und der katholische Pfarrer von Appenzell lancieren eine Initiative für die freiwillige Einführung des Ausländerstimmrechts im Kanton.

©Marc Hutter

Für den evangelisch-reformierten Pfarrer von Appenzell, Andreas Schenk «sind alle in der Kirche getauften und mündigen Menschen gleichberechtigt und sollten in kirchlichen Belangen stimm- und wahlberechtigt sein». Deshalb hat er zusammen mit seinem katholischen Pfarrerkollegen Lukas Hidber und weiteren Mitunterzeichnenden eine Initiative für das kirchliche Ausländerstimmrecht in Appenzell Innerrhoden eingereicht. «Die Mitglieder einer Kirche sind durch den Glauben verbunden und nicht aufgrund der Nationalität», begründet Lukas Hidber das Anliegen.

Konkret soll Innerrhodens Kantonsverfassung dahingehend abgeändert werden, dass die Kirchgemeinden die Möglichkeit erhalten, auf freiwilliger Basis das Stimm- und Wahlrecht für Ausländerinnen und Ausländer einzuführen. Zwar sieht die Kirchenverfassung der evangelisch-reformierten Kirchgemeinden beider Appenzell schon heute die Möglichkeit des Stimm- und Wahlrechts auch für Ausländerinnen und Ausländer vor, weil aber die Kantonsverfassung über der Kirchenverfassung steht können die Kirchgemeinden Innerrhodens diese Möglichkeit nicht umsetzen. Aus diesem Grund soll die Kantonsverfassung nun entsprechend geändert werden.

Die Initiative kommt voraussichtlich am 5. November 2016 zur Stellungnahme in den Grossen Rat und am letzten Sonntag im April 2017 vor die Landsgemeinde.