Re/public – Öffentliche Räume in digitalen Zeiten
Letztes Jahr beschlossen der Schweizerische Evangelische Kirchenbund (SEK) und die Römisch-Katholische Zentralkonferenz der Schweiz (RKZ), sich an der Trägerschaft des Polit-Forum Bern im Käfigturm zu beteiligen. Ausschlaggebend für dieses Engagement war die Absicht, durch vermehrten Dialog mit Politik und Gesellschaft Tendenzen entgegenzuwirken, Religion und Kirche in den Raum des Privaten zurückzudrängen.
Vom 2. Mai bis 7. Juli 2018 beteiligen sich der SEK und die RKZ erstmals aktiv an einer Ausstellung und Veranstaltungsreihe. Das Thema «öffentliche Räume in digitalen Zeiten» ist hoch aktuell und ethisch brisant. Wer bestimmt über diese Räume? Wer kommt darin zu Wort: Alle, die sich darum bemühen oder letztlich nur grosse Player? Ist das Digitale mehr Freiraum oder Überwachungszentrale?
Die erste der beiden von den Kirchen mitverantworteten Veranstaltungen fragt: Sind Wahrheit und Demokratie die Opfer der digitalen Transformation? Auf dem Podium ist unter anderem Charles Martig, Direktor des Katholischen Medienzentrums (14. Juni 2018, 18.30).
Die zweite mitverantwortete Veranstaltung nimmt die junge Generation der digital natives in den Blick: Gibt es überhaupt noch Freizeit in der «always-on»-Kultur? Mitdiskutieren wird da Andrea Pfäffli, Medienverantwortliche von Jungwacht Blauring Schweiz (28. Juni 2018, 18.30).
Nähere Informationen zur ganzen Veranstaltungsreihe und Anmeldemöglichkeit finden Sie hier.
Katholische Frauenpower: eine Präsidentin für Zürich
Franziska Driessen-Reding (48) übernimmt Ende Juni dieses Jahres die Nachfolge von Benno Schnüriger, der ein Jahr vor Ablauf der Amtsdauer 2015-2019 zurücktritt. In einer ersten Reaktion auf die Wahl meint sie: «Ich bin sehr erfreut, fühle mich geehrt, ein wenig überwältigt. Ich freue mich auf die weitere Arbeit mit meinen Kolleginnen und Kollegen im Synodalrat und darauf, als Mitglied der RKZ im Gespräch mit der Bischofskonferenz auch auf nationaler Ebene etwas bewegen zu können.»
Franziska Driessen-Reding wohnt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Opfikon und ist seit 2011 Mitglied im Synodalrat. Aktuell ist sie in der Exekutive für das Ressort Migrantenseelsorge verantwortlich und seit 2015 auch Vizepräsidentin.
Auf das Zusammenspiel kommt es an
In einem Artikel vergleicht Daniel Kosch, Generalsekretär der RKZ, die Doppelstruktur mit einem Orchester, das von einem Verein getragen wird: Wohlklang stellt sich nur ein, wenn die beiden Partner harmonieren. Weiterlesen→
Was macht eigentlich genau Jungwacht Blauring?
Herr Thoma, als Geschäftsleiter ad interim*, was steht im nächsten Halbjahr besonders gross in der Agenda von Jungwacht Blauring?
Jahresthema «Ideenreich», Fastenzeit-Solidaritätsaktion jubla.infanta, Frühlingskurse für Leitende, die grosse interverbandliche Präsidestagung, Implementierung des neuen Leitbildes und des Haltungspapiers «Glauben und Kirche» sowie Vorbereitungen zum Jubla-Tag im Herbst. Allgemein Umsetzung unserer Mehrjahresstrategien Vernetzung, Anerkennung, Entwicklung und Identifikation.
*Die Geschäftsleiterin Monika Elmiger befindet sich zurzeit im Mutterschaftsurlaub.
Stellen Sie sich vor, Sie können Ihre Pläne in den nächsten drei Jahren erfolgreich umsetzen und erreichen all Ihre Ziele. Was ist dann anders? Woran merken Ihre Zielgruppen, dass sich etwas verändert hat?
Erfüllung unserer Vision 2025: «Jungwacht Blauring ist die stärkste und anerkannteste Marke für sinnvolle und hochwertige Freizeitgestaltung in der Deutschschweiz.» Ausserdem: Innerverbandlich stärkere Identifikation mit dem Grundsatz «Glauben leben» und dem Selbstverständis, Teil der Kirche zu sein - auch im Sinne einer intrinsisch motivierten aktiven Mitgestaltung der Kirche.
Welche Rolle spielt freiwilliges Engagement bei Jungwacht Blauring? Was tun Sie, um freiwilliges Engagement zu fördern? Was für Zusatzkosten würden entstehen, wenn sie die freiwillige Arbeit bezahlen müssten?
Ehrenamt ist in der Jubla das wertvollste Gut und die Basis sämtlicher Leitungsverantwortung und Aktivitäten. Förderung des Ehrenamtes durch Aus- und Weiterbildung, Partizipation, Wertschätzung, Unterstützung durch Begleitpersonen wie Präsides. Zusatzkosten von 3 Mio ehrenamtl. Stunden pro Jahr verteilt auf 420 dezantrale Gruppierungen (Scharen).
Sie erhalten von der Mitfinanzierung jährlich einen Betriebsbeitrag. Welches ist der konkrete Gegenwert in Form von Leistungen zu Gunsten der Kirche?
Die Jubla bietet ein ganzjähriges sinnvolles Freizeitangebot im Namen der kath. Kirche und ist lokal oft die einzige kirchliche Kinder- und Jugendarbeit. Vielerorts aktive Mitgestaltung des Pfarreilebens. Nationale Geschäftsstelle erarbeitet Projekte, Hilfsmittel und Aus- und Weiterbildungsangebote zur Förderung der Auseinandersetzung mit existenziellen Fragen und religiösen Deutungsangeboten.
Wenn Sie als Institution einen Wunsch an die DOK richten könnten: Was würden Sie sich wünschen?
Realitäten und Themen Jugendlicher aufgreifen und sie als Jungbrunnen für die Kirche nutzen, neue liturgische Formen wagen, Zeichen gegen Diskriminierungen setzen, Vielfalt der kirchlichen Jugendarbeit schätzen/fördern (weil Bedürfnisse der Zielgruppen unterschiedlich sind). Kirche in Gesellschaft als relevante, glaubwürdige Stimme und Werte-Träger positionieren und weiterhin diakonisch wirken.
Steckbrief Jungwacht Blauring
Gründungsjahr | 1932 |
Wichtigste Dienstleistungen |
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ÄltesteR MitarbeiterIn | 60 Jahre alt |
JüngsteR MitarbeiterIn | 17 Jahre alt |
Anteil Mitfinanzierungsbeitrag am Gesamtbudget | 26% (Stand 2017) |
Link zur Website | www.jubla.ch |
Religiöse Trauung ohne Zivilehe - Paarbeziehungen ohne staatlichen Schutz?
Immer wieder mal wird in der Schweiz die politische Forderung nach einer Aufhebung der obligatorischen Ziviltrauung erhoben. Religiöse Trauungen sollten auch ohne zwingende vorgängige staatliche Eheschliessung möglich sein. In einer Zeit der Pluralisierung der Lebensformen erscheint die obligatorische Ziviltrauung als ein überkommenes Relikt aus der Zeit des Kulturkampfes. Warum also nicht nur rein religiös heiraten? Dies passt zur Forderung mancher ZivilrechtlerInnen, dass der Staat sich auf die Regelung der Beziehungen (Paar- und Familienbeziehungen) und nicht auf die Institution Ehe fokussieren sollte. Für die Kirchen könnte eine solche Option attraktiv sein, da dies ihre Eheschliessungszeremonien aufwerten würde.
Sogleich stellen sich aber Fragen: Wie steht es dann bei nur religiös geschlossenen Ehen mit den vom Zivilgesetzbuch geregelten Eheschliessungsfolgen (Güterrecht, Kindesrecht, Scheidungsrecht, Erbrecht)? Untergräbt man nicht die Rechtssicherheit, welche das Zivilrecht mit der Regelung der Ehe als Institution ja gerade gewährleisten will? Haben überhaupt alle Religionsgemeinschaften in der Schweiz ein eigenes, ausgebildetes Eheschliessungsrecht? Und fördert man mit einem solchen Vorgehen nicht auch patriarchale Lebensformen und geschlechterdiskriminierende Praktiken, die mit religiösen Rechten manchmal einhergehen? Schliesslich: Untergräbt man nicht die Bemühungen im Kampf gegen Zwangsheiraten?
Wann? | 3. Mai 2018, 17:30 - 20:30 |
Wo? | Raum Haus der Religionen, Europaplatz 1, 3008 Bern |
Podiumsteilnehmende | Dr. David Rüetschi, Bundesamt für Justiz Hansruedi Huber, Medienverantwortlicher Bistum Basel Anu Sivaganesan, MLaw, Fachstelle gegen Zwangsheiraten Claudio Zanetti, Nationalrat |
Moderation | Dr. Daniel Kosch, Generalsekretär RKZ |
Inputreferate | Prof. René Pahud de Mortanges Prof. Alexandra Jungo |
Zeichen der Zeit
In Rahmen eines Interviews mit dem Zuger Pfarreiblatt meint Daniel Kosch, Generalsekretär der RKZ, dass die Zeichen der Zeit zu erkennen und richtig zu deuten, eine Kernaufgabe der Pastoral sei. Das Zweite Vatikanische Konzil nimmt die Kirche diesbezüglich in die Pflicht.
Die spirituelle Dimension ist im Gesundheitswesen gefragt
Ein Schwerpunkt der Plenarversammlung vom März 2018 lag auf der Spitalseelsorge im Kontext komplexer Entwicklungen im Gesundheitswesen. «In einer Zeit, in der die Medizin den Wert von Religion und Spiritualität neu entdeckt, sind die Kirchen gefordert, Spitalseelsorgende auszubilden, die ihre Aufgabe in einem interprofessionellen Arbeitsfeld kompetent wahrnehmen», hielt die Intensivmedizinerin Marie-Denise Schaller fest. Und Simon Peng-Keller, Professor für Spiritual Care meinte, «nicht nur Volltheologen, sondern auch Menschen aus Pflegeberufen mit einer verkürzten theologischen Ausbildung könnten Menschen, die Trost und Beistand suchen, als offizielle Beauftragte der Kirche zur Seite stehen».
Medienmitteilung vom 22. März 2018
Jahres- und Finanzbericht 2017 der RKZ
Nachfolgend stehen der aktuelle Jahres- und Finanzbericht der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz der Schweiz (RKZ) für das Jahr 2017 zum Download bereit. Die beiden Berichte geben Einblick in unsere Tätigkeiten und Anliegen sowie in die Verwendung der anvertrauten finanziellen Mittel.
Genauere Informationen zur Jahresrechnung und Bilanz der RKZ sind beim Generalsekretariat der RKZ erhältlich.
Philippe Gardaz - ein Brückenbauer zwischen den Sprachregionen
Am 15. Februar 2018 verstarb Dr. Philippe Gardaz in seinem 71. Lebensjahr. Damit verliert die katholische Kirche in der Romandie und in der Schweiz einen profilierten Juristen, der mit seinem Fachwissen und seinem persönlichen Engagement zusätzlich zu seinem beruflichen und familiären Engagement auf vielfältige Weise zum Leben der Kirche beigetragen hat. Sein Wirken war von Intelligenz und Tatkraft, aber auch von Humor und Freundlichkeit geprägt.
Würdigung auf kath.ch
Kirchenstatistik des SPI online!
Die kirchenstatistischen Daten des Schweizerischen Pastoralsoziologisches Institut (SPI) stehen neu unter kirchenstatistik.spi-sg.ch online zur Verfügung. Das SPI ermöglicht mit der Online-Kirchenstatistik einfache und schnelle kirchenstatistische Recherchen und Datenvergleiche von «A wie Anderssprachigenseelsorge» zu «B wie Bistümer» über «K wie Kircheneintritte» bis zu «T wie Trauungen».
Insgesamt zeigen die Zahlen der Kirchenstatistik eine erstaunliche Stabilität der Kirche und der kirchlichen Handlungsbereiche. Zugleich setzt sich in vielen Feldern kirchlichen Lebens ein zwar langsamer aber anhaltender Erosionsprozess fort, der uns mittlerweile seit vielen Jahren vertraut ist. Es gibt also kirchlichen Handlungsbedarf, aber keinen Grund zur Panik.
Nicht zuletzt bildet die Kirchenstatistik nur Teilaspekte kirchlichen Lebens ab, die zudem über längere Zeiträume beobachtet werden können. Neue Entwicklungen in der Kirche, caritative Leistungen und die gesellschaftliche Bedeutung der Kirche werden von der Kirchenstatistik beispielsweise gar nicht erfasst.
Onlineportal Kirchenstatistik SPI