Was macht eigentlich genau der Schweizerische Katholische Frauenbund (SKF)?
Frau Ottiger, seit gut 12 Jahren leiten Sie die Geschäftsstelle des Schweizerischen Katholischen Frauenbundes (SKF), seit 2019 teilen Sie sich die Geschäftsführung mit Frau Regula Ott. Was steht im nächsten Halbjahr besonders gross in der Agenda des SKF?
Kultur und Arbeitsweise innerhalb des Verbandes sind zu überprüfen. Im Rahmen der Digitalisierung braucht es eine Analyse, an welchen Stellen im Verband Veränderungen sinnvoll sind, damit die wertvolle Arbeit der Frauengemeinschaften weitergeführt werden kann. Der SKF nimmt bei den Reformbewegungen innerhalb der katholischen Kirche eine tragende Rolle ein.
Stellen Sie sich vor, Sie können Ihre Pläne in den nächsten drei Jahren erfolgreich umsetzen und erreichen all Ihre Ziele. Was ist dann anders? Woran merken Ihre Zielgruppen, dass sich etwas verändert hat?
Der Erneuerungsprozess der katholischen Kirche ist im vollen Gange. Frauen sind gleichberechtigte Mitglieder einer glaubwürdigen Kirche. Durch Frauen geleistete Freiwilligenarbeit wird gewertschätzt und anerkannt. Unsere Social media Kanäle werden genutzt und weiterverbreitet. Unsere Werte werden in aktuelle Diskurse, sowie in die kirchliche und gesellschaftliche Öffentlichkeit eingebracht.
Welche Rolle spielt freiwilliges Engagement beim SKF? Was tun Sie, um freiwilliges Engagement zu fördern? Was für Zusatzkosten würden entstehen, wenn sie die freiwillige Arbeit bezahlen müssten?
Ein Grossteil unserer Mitglieder ist in Ortsvereinen organisiert und leistet dort, in den Pfarreien und Gemeinden, wertvolle Arbeit für die Gemeinschaft, für Bedürftige und für den sozialen Zusammenhalt . Wir fördern dieses unbezahlbare Engagement in Form von Kursen zum Vereinsmanagement, gesellschaftspolitischen Fragen und Spiritualität.
Sie erhalten von der Mitfinanzierung SBK-RKZ jährlich einen Betriebsbeitrag. Welches ist der konkrete Gegenwert in Form von Leistungen zu Gunsten der Kirche?
Der SKF ermächtigt Frauen durch fachgerecht erarbeitete Positionierungen dazu, eine Haltung zu wichtigen ethischen, politischen und sozialen Fragen der Zeit einzunehmen. Wir leisten einen wichtigen Beitrag zur spirituellen Beheimatung von Frauen. In Form eines breitgefächerten Bildungsangebots, durch Coachings und Beratung bietet der SKF Möglichkeiten, das Vereinsleben zukunftsfähig zu gestalten.
Der SKF wurde von der Schweizer Bischofskonferenz (SBK) zu einem Gedankenaustausch im Zuge des Prozesses «Gemeinsam auf dem Weg für die Erneuerung der Kirche» eingeladen. Die Gespräche finden im Rahmen der nächsten ordentlichen Vollversammlung der SBK kommenden September 2020 statt. Welche Erwartungen und was für Resultate erhofft sich der SFK von diesen Gesprächen?
Die SBK geht den Weg zur Erneuerung der Kirche nun doch auf nationaler Ebene an. Die Begegnung ist einzigartig und hat es in so einer Form noch nie zuvor gegeben. In Workshops sollen Erwartungen an eine aufbauende und gleichberechtigte Kirche formuliert und das Vorgehen zur Umsetzung vereinbart werden.
Gründungsjahr | 1912 |
Wichtigste Dienstleistungen | 1. Anwaltschaftliche Einflussnahme für Geschlechtergerechtigkeit 2. Förderung und Unterstützung der Freiwilligenarbeit 3. Kirchliche und spirituelle Heimat bieten |
Älteste Mitarbeiterin | 62 Jahre alt |
Jüngeste Mitarbeiterin | 34 Jahre alt |
Anteil Mitfinanzierungsbeitrag am Gesamtbudget | 20% |
Link zur Webseite | www.frauenbund.ch |