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«Konkreter, situationsbezogener und persönlicher kommunizieren»

Interview mit Susana Garcia, Generalsekretärin der kantonalkirchlichen Körperschaft im Kanton Waadt.

Die Abkürzung «RKZ» klingt sehr deutschschweizerisch. Wofür sie steht, ist in der Romandie nur wenigen bekannt. Seit ein paar Jahren aber präsidiert mit Susana Garcia eine Frau aus der Romandie die Kommission für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit dieser RKZ. Sie hat sich in dieser Kommission für ein neues Kommunikationskonzept und ein neues Erscheinungsbild der RKZ eingesetzt – nicht zuletzt mit dem Ziel, die Abkürzung «RKZ» auch in der lateinischen Schweiz mit konkreten Bildern und Ideen zu verknüpfen. Aus Anlass der Lancierung der neuen Webseite der RKZ haben wir Susana Garcia ein paar Fragen gestellt.

Frau Garcia, als Generalsekretärin der kantonalkirchlichen Körperschaft im Kanton Waadt müssen Sie der Generalversammlung jährlich erklären, warum die waadtländer Katholiken über 600‘000 Franken an die RKZ bezahlen sollen. Was sind ihre Hauptargumente?
Das Hauptargument ist, die gegenseitige Ergänzung. Auf Schweizerischer Ebene wird finanziert, was die einzelnen Kantone unmöglich allein in gleichem Ausmass und gleicher Qualität erbringen könnten. Zwei Schlüsselbeiträge für die Westschweiz ist das Bildungsangebot des neuen sprachregionalen Kompetenzzentrums «Centre catholique romand de formations en Eglise» (CCRFE) und die Sichtbarkeit, welche das Medienzentrum Cath-Info gewährleistet. In beiden Fällen wäre kein einzelner Kanton in der Lage, diese Leistungen allein zu erbringen. Der Betrag von 600‘000 Franken mag hoch scheinen, aber er entspricht nicht einmal 6 Vollzeitstellen. Es ist daher offenkundig, dass es für die Kantone von Vorteil ist, sich zusammenzuschliessen, um ihre Kapazitäten in solchen Bereichen zu erhöhen.

Von der neuen Webseite erhofft sich die RKZ, dass besser verständlich wird, was die RKZ ist, welche Aufgaben sie wahrnimmt und wofür sie die Beiträge ihrer Mitglieder einsetzt. Was ändert sich im Vergleich mit der bisherigen Kommunikation?
Die RKZ hat sich stets dafür eingesetzt, eine qualitativ hochstehende, professionelle und transparente Kommunikation zu pflegen. Jedes Mitglied weiss genau, wozu die von ihm geleisteten Beiträge verwendet werden. Eine Auswirkung dieses Anspruchs ist, dass die Informationen zu technisch wirkten. Das ist der Punkt, an dem wir nun ansetzen. Wir wollen die Qualität und Professionalität wahren, aber konkreter, situationsbezogener und persönlicher kommunizieren. Wir stellen uns also die Frage, wie wir sprechender und direkter aufzeigen können, was die RKZ mit dem alltägliche Leben der Kirche zu tun hat.

Auf dem kleinen Flyer, der die RKZ neu vorstellt, lautet der Slogan: «Parce qu’ensemble, on va plus loin.» Wie will die RKZ dieses Versprechen konkret einlösen?
Die Herausforderung besteht darin, das Gefühl der Zusammengehörigkeit zwischen den Mitgliedern der RKZ zu erhöhen. Die RKZ ist ein Dachverband und daher ist es entscheidend, dass die Mitglieder diesen als notwendig und nützlich beurteilen. Es ist ebenfalls wichtig, dass die Mitglieder gut informiert sind und sich bewusst sind, dass sie eine solidarische Gemeinschaft mitgestalten können. Im Grunde genommen sind die RKZ und ihre Mitglieder ein Teil des Ganzen, das die katholische Kirche in der Schweiz ausmacht. Im 21. Jahrhundert hat die Kirche aber nicht mehr dieselbe Stellung in der Gesellschaft wie früher. Nur gemeinsam, mit unseren jeweiligen Kompetenzen, können wir sicherstellen, dass unsere gesellschaftliche Präsenz verstanden und weiterhin anerkannt wird. Die RKZ hat die bescheidene Aufgabe ihre Mitglieder darin zu unterstützen, in ihrem jeweiligen kantonalen Kontext kompetent handeln zu können, namentlich in Fragen des Staatskirchenrechts, der Organisation oder Finanzierung des kirchlichen Lebens. Dafür und für die Zukunft muss die RKZ eine kreative Kraft sein, die eine haushälterische Verwendung der Mittel sicherstellt und eine kompetente sowie konstruktive Gesprächspartnerin ist.

Ein neues Logo und eine lebendigere Webseite mit Bildern machen Freude. Aber es braucht mehr, damit die Informationen und Positionen der RKZ Beachtung finden. Was hat die RKZ darüber hinaus für Pläne und Ziele in der Kommunikation?
Sie möchte ihre Zielgruppen, also die kantonalkirchlichen Organisationen, ihre Behörden, ihre Informationsbeauftragten und ihre Verwaltungen besser ansprechen. Dafür benötigt sie eine klare und ansprechende Kommunikation, die noch stärker auf die elektronischen Kanäle setzt. Um die Zusammengehörigkeit zu stärken, sind erfahrbarer Nutzen und Kompetenz entscheidend. In den Präsentationen und Argumentarien stehen die eher technischen und finanziellen Themen im Vordergrund. Durch persönliche Begegnungen und attraktive Veranstaltungen für Information und Austausch soll das Netzwerk gestärkt werden. Es geht darum, Beziehungen herzustellen bzw. weiterzuentwickeln. Dafür braucht es beides: Begegnungen und den Gebrauch der modernen Kommunikationstechnologien.