Menu
Details 

Wer ist eigentlich Werner Inderbitzin (SZ)?

Porträt über einen RKZ-Delegierten

Herr Inderbitzin, welchen Grundsatz aus Ihrer Zeit als Regierungsrat des Kantons Schwyz nahmen Sie mit ins Amt als Präsidenten des Kirchenvorstandes der Römisch-katholischen Kantonalkirche Schwyz?

Die Notwendigkeit einer konsequenten und steten Öffentlichkeitsarbeit. Bei meinem Amtsantritt war kurz zuvor der zweite Versuch der Kantonalkirche eine eigene Verfassung zu geben gescheitert. Die Kantonalkirche war beim Kirchenvolk im Kanton Schwyz nicht als wichtiger Bestandteil des kirchlichen Lebens verankert.

Mit der neuen Verfassung der Römisch-katholischen Kantonalkirche Schwyz, welche seit dem 1. Januar 2016 in Kraft ist, wurde die Grundlage geschaffen der RKZ beizutreten. Wie sehen nun die konkreten Beitrittsbemühungen der Kantonalkirche aus?

In den vergangenen Jahren habe ich im Rechenschaftsbericht und im Kantonskirchenrat (Kirchenparlament) stets auf den unbefriedigenden Zustand und das unsolidarische Abseitsstehen von Schwyz hingewiesen. Inzwischen haben wir eine Orientierungsversammlung mit den Referenten Daniel Kosch und Abt Urban Federer durchgeführt. Der Beitrittsbeschluss soll im Frühjahr 2018 durch das Kirchenparlament erfolgen. Die Mitglieder des Kantonskirchenrates werden ein umfangreiches Dossier erhalten.

Wie bei der Revision der Verfassung wird es auch beim Beitritt der Römisch-katholischen Kantonalkirche Schwyz zur RKZ kritische Stimmen geben. Mit welchen Argumenten überzeugen Sie die Katholikinnen und Katholiken für einen Beitritt zur RKZ?

Wir pochen auf die Solidarität, als urchristlicher Grundgedanke, gegenüber den übrigen staatskirchlichen Körperschaften und den Aufgaben der Kirche Schweiz. Durch die Nichtmitgliedschaft haben die Kirchgemeinden in der Vergangenheit wenig an die RKZ bezahlt und, wenn auch nicht immer direkt ersichtlich, trotzdem alle Leistungen bezogen. Schliesslich können wir aufzeigen, dass praktisch alle übrigen Kantonal- oder Landeskirchen von den Kirchgemeinden viel höhere Leistungen abverlangen als Schwyz.

Das Milizengagement ist ein wichtiger Pfeiler unserer nationalen Identität. In den letzten 10 Jahren hat dieses Engagement jedoch aus verschiedenen Gründen stark abgenommen. Mit welchen Argumenten und Anreizen würden Sie eine junge erwachsene Person dazu motivieren, ein Milizamt in der Kirche zu übernehmen?

Ich versuche junge Leute immer wieder darauf hinzuweisen, dass das kirchliche, politische und gesellschaftliche Leben in der Schweiz nur dank unserem Milizsystem in der Vergangenheit und in der Gegenwart so gut funktioniert. Die Vorbildfunktion der Erwachsenen hat einen grossen Einfluss. Im kirchlichen Bereich spielt das Kirchenbild und wie die Kirche vor Ort gelebt wird eine wichtige Rolle.

Wenn Sie einen Wunsch frei hätten: Mit welcher Organisation / welchem Partner würden Sie gerne ein Projekt anpacken? Und was wäre das?

Unter der Voraussetzung, dass sich der künftige Bischof von Chur zu einer vertrauensvollen und partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit den staatskirchlichen Körperschaften bekennt, würde ich gerne mit der Biberbrugger-Konferenz eine Vorwärtsstrategie für das Bistum Chur erarbeiten und durchziehen. 

Und was wäre, wenn Sie bei der Bischofskonferenz einen Wunsch freihätten?

Dass sich die Bischöfe der Schweiz, Kraft ihrer Autorität, bei Papst Franziskus mit allen Kräften einsetzen, dass dem Bistum Chur im Frühling 2019 ein Mann vorsteht, dem die Gaben gegeben sind das Bistum zu einen, in ruhigere Bahnen zu lenken, und der den Zugang zum Kirchenvolk findet.

Wenn Sie wählen müssten, was ziehen Sie vor?

mit dem Glacier Express von Zermatt nach St. Moritz fahren – die Welt umsegeln
«in meinem Alter ziehe ich Zermatt vor»

ein gutes Glas Wein am Kaminfeuer – mitmusizieren an einem Fasnachtsumzug
«sie finden mich so ausgerüstet am Kaminfeuer»

eine festliche Weihnachtsmesse – Älplergottesdienst
«als Kirchenchorsänger eine festliche Weihnachtsmesse»

einen guten Film im Fernsehen – eine spannende Politik-Sendung
«eine spannende Politik-Sendung (sind leider spärlich)»

Ferien auf der Insel – eine Reise nach Rom
«Rom ist immer eine Reise wert»