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 Aktuell 

Die Kirche in der Welt von Morgen

Mitglieder-Entwicklung der katholischen Kirche weltweit und in der Schweiz

Vor kurzer Zeit wurde Papst Leo XIV als Nachfolger von Papst Franziskus gewählt. Das grosse mediale Interesse an der Wahl wurde immer wieder mit Hinweis auf die vielen ausser- und innerkirchlichen Spannungsfelder begleitet, mit welchen sich Papst Leo XIV auseinandersetzen müsse. 

Ein spezifisches Spannungsfeld ergibt sich aus dem «Umbau» der Religionslandschaft Schweiz. Die Kirchenaustritte sind zwar gegenüber dem Vorjahr gesunken, blieben jedoch auf hohem Niveau: So traten im Jahr 2024 36’782 Personen (2023: 67'497 Personen) aus der katholischen und 32’561 Personen aus der evangelisch-reformierten Kirche aus (2023: 39'517 Personen).

Zahlen zur katholischen Bevölkerung weltweit und in der Schweiz



Die Freiwilligenarbeit bleibt erfreulich stabil, aber ungleich verteilt

Freiwilligen-Monitor 2025

Die Freiwilligenarbeit in unserem Land bleibt breit verankert: Zwei Drittel der Bevölkerung engagieren sich freiwillig. Dabei weist die Schweiz im internationalen Vergleich ein besonders hohes Niveau an Engagement auf. Das zeigt der neue Freiwilligen-Monitor 2025. 41 Prozent der Bevölkerung ist formell engagiert in Vereinen oder anderen Organisationen. 51 Prozent leistet informelle Freiwilligenarbeit, etwa durch Betreuung, Pflege oder nachbarschaftliche Hilfe.

Zwar zeigt der neue Monitor einen leichten Rückgang der Beteiligung, sowohl im formellen als auch im informellen Bereich. Insgesamt erweist sich die Freiwilligenarbeit in der Schweiz aber trotz gesellschaftlicher Veränderungen und der Corona-Pandemie als robust. Die grössten Herausforderungen bei der Suche nach Freiwilligen zeigen sich aktuell, wenn es um die Übernahme von Führungsaufgaben und langfristigen Verpflichtungen geht. Vor allem junge Menschen engagieren sich vermehrt projekt- und eventbezogen und möchten sich teilweise (noch) nicht auf ein längerfristiges und verbindliches Engagement einlassen.

Freiwilligen-Monitor Schweiz 2025 - Zusammenfassung der Ergebnisse

Der Freiwilligen-Monitor erhebt und präsentiert Zahlen und Fakten zur Entwicklung der Freiwilligenarbeit in der Schweiz. Er erschien erstmals 2007 und wird alle vier bis fünf Jahre von der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft herausgegeben. Mit-Träger des Freiwilligen-Monitors 2025 sind das Migros-Kulturprozent sowie die Beisheim Stiftung. Unterstützt
wird die Studie ausserdem vom Bundesamt für Statistik sowie rund dreissig Partnerorganisationen, u.a. auch von der Römisch-Katholische Zentralkonferenz der Schweiz (RKZ). 

Die Publikation sowie die 21 vertiefenden Faktenblätter zum Freiwilligen-Monitor 2025 stehen als PDF kostenlos zum Download zur Verfügung unter www.freiwilligenmonitor.ch



© Sandra Leis

«Trotz Personalmangel müssen Kirchgemeinden kritisch bleiben und Referenzen einholen»

Podcast «Laut + Leis» mit Urs Brosi, Generalsekretär der RKZ

Wo steht die katholische Kirche Schweiz zwei Jahre nach der Veröffentlichung der Pilotstudie zum sexuellen Missbrauch? Urs Brosi, Generalsekretär der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz, über Missbrauch, Reformen, Kulturwandel und den steinigen Weg, Vertrauen zurückzugewinnen.

Die Themen dieser Folge:

  • Sieht sich die Römisch-Katholische Zentralkonferenz (RKZ) als Aufsichtsorgan der Schweizer Bischofskonferenz (SBK)?
  • Ist finanzieller Druck auf die Bischöfe sinnvoll?
  • Wie sensibilisiert die RKZ ihre Mitglieder, also Landeskirchen und Kirchgemeinden, für das Thema Missbrauch?
  • Was taugen die Assessments, mit denen angehendes kirchliches Personal seit April 2025 durchleuchtet wird?
  • Charles Morerod, Präsident der SBK, führt in seinem Bistum für Priester einen Ausweis mit QR-Code ein. Was hält Urs Brosi von dieser Idee?
  • Wann nimmt das geplante nationale Kirchengericht seine Arbeit auf?
  • Weshalb gibt es in der Zentralschweiz, in der Romandie und im Tessin noch keine unabhängigen Opferberatungsstellen?
  • Findet aus Sicht der Interessengemeinschaft «Missbrauch im kirchlichen Umfeld» (IG MikU) ein Kulturwandel statt?
  • Braucht es für einen echten Kulturwandel nicht auch systemische Anpassungen in der Kirche, zum Beispiel eine Gewaltenteilung?

Zu hören ist der Podcast «Laut + Leis» auf kath.ch/podcast/ und überall, wo’s Podcasts gibt.

Für weitere Auskünfte:
Sandra Leis, Podcasterin beim Katholischen Medienzentrum, sandra.leis(at)kath.ch, 044 204 17 89



Swiss Diversity Awards 2025: Sichtbare Vielfalt

Offene Kirche Elisabethen in Basel gewinnt in der Kategorie Religion & Spirituality

Am Samstagabend, 8.September 2025, wurden im Berner Kursaal die Gewinner:innen der Swiss Diversity Awards 2025 gefeiert. Persönlichkeiten aus der ganzen Schweiz kamen zusammen, um Menschen, Organisationen und Initiativen zu würdigen, die sich in besonderer Weise für Vielfalt und Inklusion einsetzen.

Bereits zum siebten Mal wurden die Preise in insgesamt sieben Kategorien verliehen: unter anderem in «LGBTQ+ Inclusion+», «Gender Equality», «Age», «Disability», «Education & Social Background», «Nationality & Ethnicity» sowie «Religion & Spirituality». Die Auszeichnungen machen sichtbar, wie breit und kreativ Engagement für eine offene Gesellschaft in der Schweiz gelebt wird.

Offene Kirche Elisabethen gewinnt in der Kategorie Religion & Spirituality

Die Kategorie «Religion & Spirituality» hat eine Sonderstellung innerhalb der Awards und hat sogar eine eigene Jury, die interreligiös besetzt ist.  Der diesjährige Award in der Kategorie «Religion & Spirituality» ging an die Offene Kirche Elisabethen in Basel. Mit ihrer Laudatio würdigten Catherine Berger von der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz und Sabine Stalder von der Römisch Katholischen Zentralkonferenz das seit drei Jahrzehnten andauernde Engagement von Frank Lorenz und seinem Team. Das Team und der Vorstand wurden vertreten von Brigitte Heilbronner aus dem Vorstand, Ari Yasmin Lee, Elisha Schneider und Jörg Werron, der vor Kurzem zum Team dazugestossen ist. 

Die Offene Kirche Elisabethen gilt seit vielen Jahren als sicherer Ort für die LGBTQIA+-Community und als Raum, in dem Menschen unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder Lebensweise willkommen sind. «Hier wird das Leben in all seinen Facetten gefeiert und die Botschaft der Heiligen Elisabeth auf eindrückliche Weise weitergetragen», betonten die Rednerinnen. Wie die Namenspatronin selbst engagiere sich das Team konsequent für Menschen am Rande der Gesellschaft. Die gelebte Botschaft: Gott ist (jede) Liebe – grenzenlos und für alle, so die Begründung der Religionsjury für die Wahl des Gewinners 2025.

Preise mit Signalwirkung

Neben den neun Hauptkategorien wurden auch zwei Spezialpreise verliehen. Der Allianz Lifetime Award sowie der Swisscom Entrepreneurship Award würdigten diese. 

Diese Ausgabe der Swiss Diversity Awards setzte erneut ein starkes Zeichen dafür, dass Inklusion und Vielfalt nicht nur Werte sind – sie sind lebendiger Alltag in der Schweiz, vor allem in einer Zeit die Themen wie Inklusion und Vielfalt wieder vermehrt in Frage stellt. Die Offene Kirche Elisabethen symbolisiert besonders eindrücklich, wie gelebte Offenheit im religiösen Raum wirkt. 



Für Pflanzen sollen neue Züchtungstechnologien ermöglicht werden

Stellungnahme der Dienststelle Ethik und Gesellschaft zum Entwurf eines Bundesgesetzes über Pflanzen aus neuen Züchtungstechnologien

Die Dienststelle Ethik und Gesellschaft hat im Juli 2025 an der Vernehmlassung zum Bundesgesetz über Pflanzen aus neuen Züchtungstechnologien teilgenommen. Dieses neue Gesetz soll neue Techniken zur Manipulation des genetischen Materials von Pflanzen regulieren. Unter die neue Gesetzgebung fallen auch Pflanzen, die für den menschlichen Verzehr bestimmt sind. Der Gesetzesentwurf sieht die Legalisierung von zwei Verfahren der genetischen Veränderung vor (gezielte Cisgenese und Mutagenese). In beiden Fällen handelt es sich um präzise Manipulationen des genetischen Materials von Pflanzen derselben Art oder von verwandten Arten. Mit diesem Gesetz würden diese Techniken, trotz des vom Parlament bis 2030 verlängerten Moratoriums für den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen, zugelassen.

Die betroffenen Techniken, die im Gesetzesentwurf „neue Züchtungstechnologien“ genannt werden, mögen zwar den Begriff „Gentechnik“ vermeiden, aber sie manipulieren dennoch das Genom von Pflanzen. Die Befürworter dieser Techniken präsentieren sie als präziser und sicherer als die derzeitigen Techniken der genetischen Veränderung. Sie versprechen zudem höhere Erträge und einen geringeren Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Darüber hinaus sollen diese Techniken einen Beitrag zur Anpassung der Landwirtschaft an die Herausforderungen des Klimawandels leisten. Das neue Gesetz sieht eine Reihe von Zulassungs-, Selbstkontroll- und Sanktionsmassnahmen im Zusammenhang mit deren Einführung vor. Es sollen zwei getrennte Produktions- und Vertriebskanäle betrieben werden. Auf diese Weise hätten die Verbraucher und Produzenten die Wahl zwischen gentechnisch veränderten und nicht veränderten Produkten.

Die Dienststelle Ethik und Gesellschaft hat zu diesem Gesetzesentwurf mehrere Vorbehalte geäussert. Erstens stellt sie die Durchführbarkeit infrage und weist auf die zahlreichen Risiken hin, die mit zwei parallelen Produktions- und Vertriebskanälen verbunden sind. Zweitens stellt sich die Dienststelle gegen die Bezeichnung „neue Züchtungstechnologien”. Mit der Einführung dieser Bezeichnung schafft das Gesetz eine neue Terminologie, die darauf abzielt, das Moratorium für den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen zu umgehen. Ethik und Gesellschaft ist der Ansicht, dass diese Unterscheidung unzulässig ist und auch demokratische Fragen aufwirft.

Letztendlich liegen die eigentliche Herausforderung sowie die rote Linie, die nicht überschritten werden darf, in der Unumkehrbarkeit der genetischen Manipulationen, so zielgerichtet und entwicklungsfähig sie auch sein mögen. Da genetische Veränderungen an die Nachkommen weitergegeben werden, ist es schwierig, die Einführung einer jungen, vielversprechenden, aber unsicheren Technik mit all den noch nicht beherrschten Risiken, die sie mit sich bringt, in einem Zeitrahmen von mehreren Milliarden Jahren Evolution zu rechtfertigen.

In seiner 2015 veröffentlichten Enzyklika Laudato Si' stellt Papst Franziskus eine massive Ausbeutung der Erde und ihrer Ressourcen fest. Er betont die Demut, Verantwortung und Wahrung der Schöpfung, die den Christen obliegt. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, schlägt Franziskus eine ganzheitliche Ökologie vor, die über rein technologische Lösungen hinausgeht. Dieser Ansatz setzt eine Entwicklung voraus, die alle Aspekte der menschlichen Entwicklung berücksichtigt und nicht nur die wirtschaftlichen. Aus dieser Perspektive lehnt Ethik und Gesellschaft den Entwurf des neuen Gesetzes ab. Die Dienststelle befürwortet die Einhaltung des derzeitigen Moratoriums und unterstützt eine Vision der Landwirtschaft, die den schweizerischen Verhältnissen besser gerecht wird. Dabei handelt es sich um eine Landwirtschaft auf menschlicher Ebene mit kleinen bis mittelgrossen Betrieben, die ihre soziale und ökologische Verantwortung in den Dienst des Gemeinwohls und aller Lebewesen stellt.

Stellungnahme der Dienstelle Ethik und Gesellschaft zum Bundesgesetz über Pflanzen aus neuen Zuechtungstechnologien



Akt der Solidarität unter Landeskirchen

Interview mit Urs Brosi, Generalsekretär der RKZ, zur RKZ-Finanzierung der Asylseelsorge.

Die Dachorganisation der katholischen Kantonalkirchen hat begonnen, die Seelsorge in den Bundesasylzentren zu finanzieren. Ihren Beitrag erhöht sie bis in drei Jahren auf 600’000 Franken pro Jahr. RKZ-Generalsekretär Urs Brosi erklärt in einem Interview mit kath.ch, weshalb. Und ob dies etwas mit den angekündigten Sparmassnahmen zu tun hat.



Über das Loslassen und synodales Handeln

Mitglieder der Synodalitätskommission sowie Vertreterinnen und Vertretern aus den Schweizer Bistümern nehmen Stellung.

Unter dem Titel «Loslassen und synodal handeln» wird engagierten Mitgliedern der Synodalitätskommission sowie Vertreterinnen und Vertretern aus den Schweizer Bistümern eine Stimme geben. Im Zentrum steht die Frage, wie kirchlich engagierte Menschen ihre Arbeit neu ausrichten, um die Kirche mit Mut und Weitsicht weiterzuentwickeln.

Ein zentrales Element dieses Prozesses ist das Loslassen – von Gewohntem, von festgefahrenen Strukturen, vielleicht auch von Ängsten. Dabei interessiert, welche Rolle das synodale Handeln in diesem Wandel spielt und wie es als Hilfe und Orientierung dienen kann.

Weiterlesen auf synodal.ch



Spiritualität bei jungen Erwachsenen in der Westschweiz

Eine Umfrage des SPI Suisse romande.

Das SPI Suisse Romande hat im vergangenen Jahr die Spiritualität junger Erwachsener in der französischsprachigen Schweiz unter die Lupe genommen. Die Studie zeigt: Die religiöse Praxis von Männern und Frauen verändert sich unterschiedlich: Junge Frauen sind gläubiger als junge Männer, spirituelle Fluidität, Spiritualität als Ressource in Zeiten der Angst.

Alle Ergebnisse finden Sie auf der Seite des SPI und im vollständigen Bericht als pdf (französisch).

Studie überrascht: Junge Männer gehen häufiger zur Messe als junge Frauen - Artikel auf kath.ch vom 2. Juni 2025